A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 80

Monsieur M. G. A.C.
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V. M.
mehr, dass er sie liebte. Wie trunken von ihrem Anblick zog er
sich wieder ins Zimmer zurück, wo Olivo noch immer auf dem Fuss-
boden knieend die verstreuten Blätter unter Tisch und Kommodo
hervorsuchte, verbat sich dessen weitere Bemühungen und wünschte
allein gelassen zu werden, um sich für die Spazierfahrt fertig zu
machen. „Es eilt nicht“, sagte Olivo und streifte den Staub von
seinen Beinkleidern, wir sind zum Mittagessen bequem zurück.
Uebürgens hat der Marquese bitten lassen, dass wir mit dem Spiel
heute schon in früher Nachmittagsstunde beginnen; offenbar liegt
ihm daran, vor Sonnenuntergang zu Hause zu sein."
„Mir ist es ziemlich gleichgiltig, wanndas Spiel be-
ginnt“, sagte Casanova, während er seine Blätter in die Mappe
ordnate; „ich werde mich keineswege daran beteiligen."
„Sie werden“, sagte Ilivo mit einer Entschiedenheit,
die sonst nicht seine Art war, und legte eine Rolle von Gold-
stücken auf den Tisch. „Meine Schuld,Chevalier, spät, doch aus
dankerfülltem Herzen.“ Casanova wehrte ab..Sie müssen“,
beteuerts Olivo, wenn sie mich nicht aufs Tiefste beleidigen
wollen; überdieshat Amel ia heute Nacht einen Traum gehabt, der
Sie veranlassen wird - Doch den soll sie Ihnen selbst erzählen".
Und er verschwand eiligst. Casanova zählte immerhin die Gold-
stücke; es waren hundertfünfzig, genau die Summe, die er vor fünfe-
sehn Jahren dem Bräutigam oder der Braut oder ihrer Mutter