A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 99

V.J.
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erwähnen darf, als einundachtzigjähriger Greis nach aller mensch-
licher Berechnung auf die Freude verzichten müsste, Sie jemals
in meinem Leben wiederzusehen. Da Ihre Anstellung aus begreif-
lichen Gründen nicht so sehr einen öffentlichen als einen ver-
traulichen Charakter tragen soll, bitte ich Sie Ihre Antwort,
die ich mich anheischig mache dem hohen Rate in der nächsten,
heute über acht Tage stattfindenden Sitzung mitzuteilen, an mich
persönlich zu adressieren; und zwar mit möglichster Beschleuni-
gung, da, wie ich schon oben andeutete, täglich Gesuche von zum Teil
höchet vertrauenswürdigen Personen an uns gelangen, die sich,
sogar ohne auf einen regelmässigen Gehalt Anspruch zu machen,
dem hohen Rat aus Liebe zum Vaterland freiwillig zur Verfügung
stellen. Freilich gibt eskaum einen unter diesen, der es an Erfah-
rung und Geist mit Ihnen, xxx mein lieber Casanova, aufzunehmen
imstande wäre; und wenn sie zu alldem noch meine Sympathie für
Sie ein wenig in Betracht ziehen, so kann ich kaum daran zwei-
und wohlgeneigter
fin, dass Sie dem Rufe, der von so hoher stelle an Sie ergeht,
freudig Folge leisten werden. Bis dahin bin ich in unveränder-
licher Freundschaft Ihr anhängl icher Bragadino.
Nachschrift. Es wird mir angenehm sein Ihnen sofort mach Ankün-
digung Ihres Entschlusses einen Wechsel im Betrage von zweihundert
Mautua.
Lire auf das Bankhaus Valori in Meiland zur Bestreitung der
Reisekosten auszustellen. Der Obige."