A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 107

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für meine Gattin! Finden Sie nicht?“ Er lachte in seiner abstos-
senden heiseren Art..Uebrigens ein wenig doch auch für mich!
Da ich gestern vierhundert Dukaten an Sie verloren habe und am
Emde keine Zeit bleibt sie zurückzugewinnen".-.Auch uns hat
der Leutenant Geld abgewonnen", sagte der jüngere Ricardi und
der ältere, schweigende, sah über die Schulter zu dem Bruder auf,
der, wie gestern, hinter ihm stand.- „Glück und Frauen“...begann
der Abbate. Und der March ese schlose statt seiner: Zwingt, wer
mag".- Lorenzi streute seine Goldstücke wie achtlos vor sich
hin. „Da sind sie. Wenn Sie wünschen, alle auf ein Blatt, Marche-
se, damit Sie Ihrem Geld nicht lange nachzulaufen haben.“ Casa-
nova verspürte plötzlich eine Art Mitleid für Lorenzi, das er
sich selbst nicht recht erklären konnte; doch da er von seinem
Ahnungsvermögen etwas hielt, war er überzeugt, dass der Leutenant
das ihn beimstand
im ersten Gefechte fallen werde. Der Marchese nahm den hohen
Satz nicht an; Lorenzi bestand nicht darauf; so ging das Spiel,
an dem sich auch die Andern in ihrer bescheidenen Veise, wie Tag
vorher, beteiligten, vorerst nur mit mässigen Einsätzen weiter.
Sehon in der nächsten Viertelstunde wurden sie höher; und vor
Ablauf der darauffolgenden hatte Lorenzi seine vierhundert Duka-
ten an den Marchese verloren. Um Casancva schien sich das Glück
nicht zu kümmern; er gewann, verlor und gewinn wieder in fast
lächerlich regelmässigen Wechsel. Lorenzi atmete auf, als sein