A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 119

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festgesetzten Stunde sein geld vor die püsse schleudern können.
Hierauf nehmen Sie meinen feierlichen Eid entgegen. Und nun bin
ich zu Ende.
Er blieb plötzlich stehen. Die sonne neigte sich zum
Niedergang, ein leiser Wind strich über die gelben Aehren,rötli-
cher Abendschein lag über dem Turm von Olivos Haus. Auch Loren-
zi stand stille; keine Muskel in seinem blassen Antlitz bewegte
sich, und er blickte über Casanovas Schulter unbewegt ins Weite.
Seine Arme hingen schlaff herab, während Casanovas Hand, der auf
alles gefasst war, wie zufällig den Griff des Degens hielt. Eini-
ge Sekunden vergingen, ohne dass Lorenzi seine starre Haltung
und sein Schweigen aufgab. Er schien in ein ruhiges Nachdenken
versunken; doch Casanova blieb weiter auf seiner Hut, und in der
Linken das Tuch mit den Dukaten, die Rechte auf dem Degengriff,
sagte er: Sie haben meine Vorbedingung erfüllt als ein Ehren-
mann. Ich weiss, dass es Ihnen nicht leicht geworden ist. Denn
wenn wir auch keine Vorurteile besitzen,-die Atmosphäre, in der
wir leben, ist so vergiftet davon, dass wir uns ihrem Einfluss
nicht völlig entziehen können. Und so wie sie, Lorenzi, im Laufe
der letzten Viertelstunde mehr als einmal nah daran waren, mir an
die Gurgel zu fahren,- so habe ich wieder, lassen Sie mich's Ihnen
gestehen - eine Veile mit dem gedanken g spielt Ihnen die zwei-
tausend Dukaten zu sehenken, einfach zu schenken - wie einem -