A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 138

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weille.
weis; warum aber war auch er praskiert? Das war früher nicht üb-
his Rede vellen
lich gewesen in Venedig. Casanova wollte ihn fragen, aber er
wagte es nicht. Wird man so feig als alter Mann? Und immer wei-
in diesen für sich preuen deren¬
ter - was für eine Riesenstadt war Venedig geworden! Nun end-
lich wichen die Häuser zurück, breiter wurde der Kanal - zwischen
Inseln glitten sie hin, dort regten die Mauern des Klosters von
Murano, in das Marcolina sich geflüchtet hatte. Fort war die
Gondel,-jetzt hiess es schwimmen - wie war das schön! Indess
spielten freilich die Kinder in Venedig mit seinen Goldstücken;
aber was lag ihm an Gold?... Das Wasser war bald warm, bald kühl
es tropfte von seinen Kleidern, als er die Mauer hinankletterte.
Wo ist Maroolina, fragte er im Sprechsaal laut, schä lend, wie nur
ein Fürst fragen darf. Ich werde sie rufen, sagte die Herzogin-
Aebtissin und versank. Casanova ging, flog, flatterte hin und her,
immer länge der Gitterstäbe, wie eine Fledermaus. Hätte ich das
nur früher gewusst, dass ich fliegen kann. Ich werde es auch Mar-
colina lehren. Hinter den Stäben schwebten weibliche Gestalten.
Nonnen - doch sie trugen alle weltliche Tracht. Er wusste es,
obwohl er sie gar nicht sah, und er wußste auch, wer sie waren.
Henriette war es, die unbekannte, und die Tänzerin Corticelli und
Cristina und die schöne Dubois und die verfluchte Alte aus Solo-
thurn und Manon Balletti... und hundert Andere, nur Marcolina
war nicht unter ihnen zu hast mich belogen, rief er dem Ruderer