A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 141

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nis, ihm möglichst rasch zu dem Gelegenheit zu geben, was doch un-
erlässlich war, kehrte ihr Gesicht nach der Wand, und er benutzte
die Zeit, um aus dem Bette zu steigen, den Mantel vom Boden aufzu-
nehmen und sich darein zu hüllen. Auch seines Degens versicherte
schlimmsten
er sich sofort und nun, da er sich zum mindesten der Schmach der
Lächerlichkeit entronnen dünkte, dachte er schon daran, ob er nicht
etwa die ganze, für ihn so klägliche Angelegenheit durch wohlge-
setzte Worte, um die er ja sonst nicht verlegen war, in ein anderes
Licht rücken, ja irgendwie zu seinen Gunsten wenden könnte. Dass
Meyoline
Lorenzi an ihn verkauft hatte, daran konnte nach der Lage
der Dinge kein Zweifel für sie sein;- aber wie tief sie den
Elenden in diesem Augenblick auch hassen mochte, Casanova fühlte,
feige hil
dass er, der Reuben, ihr noch tausendmal hassenswerter sein muss-
te. Auf diese Weise war also kein Vorteil herauszuschlagen.
hiess
Etwas Anderes versprach vielleicht eher Genugtuung: Marcolina
um das Vergnügens willen, das verspürt zu haben sie doch nicht
auspielungreicher
ablaugnen konnte, mit höhnisch-lüsterner Rede zu erniedrigen;-
doch auch dieser tückische Einfall schwand dahin vor einem Blick,
dessen entsetzensvoller Ausdruck sich allmälig in den einer un-
endlichen Traurigkeit gewandelt hatte, als wäre es nicht nur
Maroolinens Weiblichkeit, die Casanova geschändet,-nein, als hätte
in dieser Nacht List gegen Vertrauen, Lust gegon Liebe, Alter ge-
gen Jugend sich namenlos und unsühnbar vergangen. Unter diesem