A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 153

151
Bock, als Casanova aus der Tür des Gasthofs trat und hieb mächtig
auf die Pferdd ein, sobald jener eingestiegen war. Auch hielt er
es für richtig, nicht mitten durch die Stadt zu fahren, sondern
umkreiste sie, um an ihrem andern Ende wieder auf die Landstras-
se zu geraten. Noch stand die Sonne nicht hoch,es fehlten drei
Stunden auf Mittag. Casanova dachte: Es ist sehr wohl möglich,
dass man den toten Lorenzi noch nicht einnal gefunden hat. Dass
er selbst Lorenzi umgebracht hatte, kam ihm kaum recht zu Bewuest-
sein; er war nur froh, dass er auf dem Wege wen, daß er sich im-
then
mer weiter von Mantua entfernte, dass er endlich für eine Weile
gegnuit aan
Nuhe hätte... Er verfiel in den tiefsten Schlaf seines Lebens,
der gewissermassen zwei Tage und zwei Nächte dauerte; denn die
kurzen Unterbrechungen, die das Wechseln der Pferde notwendig
machte, und während deren er in Wirtsstuben sass, vor dem Post-
häusere auf und ab ging, mit Postmeistern, Wirten, Zollwächtern, Rei-
nicht
als Einzelnefalle
senden gleichgiltige Zufallworte tauschte, hatte er kaum im Ge-
verwircht.
dächtnis bewahrt, so floss später die Erinnerung dieser zwei
Tage und Nächte mit dem Traum zusammen, den xxx er in Maroolinens
Bett geträumt, und auch der Zweikampf der zwei nackten Menschen
auf einem grünen Rasen im Frühsonnenschein gehörte irgendwie
zu diesem Traun, in dem er manchmal in einer rätselhaften Veise
nicht Casanova, sondern Lorenzi, nicht der Sieger, sondern der Ge-
fallene, nicht der Entfliehende, sondern der Todte war, um dessen