A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 163

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Abenteuer mit Marcolina suchen, wie sich auch sonst keinerlei
Nachrichten über ihre Person und Ihre ferneren Schicksale er-
halten haben. Irgend ein Landstreicher gestand auf der Folter
neben andern ihm zur Last gelegten Verbrechen auch den angeblich
an jenem Offizier verübten Mord ein, und wurde gehenkt, womit die
Angelegenheit für die Oeffentldohkeit ein für allemal erledigt
war. Bies war und blieb sie auch für Casanova, an den aus Olivo a
Hause nie wieder eine Nachricht gelangen sollte, und der aus einer
dem
sehr begreiflichen Scheu es unterliess Erkundigungen nach ihm
alter frinde
und seinen Anverwandten einzuziehen.
dessen
Auch von den trübselig-kläglichen Jahren, die er in
seiner Vaterstadt als Polizeispion der Regierung verlebte, wäre
kaum eine Kunde auf die Nachwelt gelangt, wenn sich nicht in den
Archiven einzelne seiner geheimen Berichte erhalten hätten.
Im Allgemeinen scheint er es so sehr als möglich vermieden zu
haben, Privatpersonen der Gerechtigkeit oder vielleicht der Rache
der Staatsgewalt zu überliefern; öfters aber liebte er an den
Aufmerksamkeit der Inquisitoren auf gewisse gottlose Schriften
zu lenken, die bei den Buchhändlern für jedermann zu haben sei-
en, wie Voltaires „Pucelle", die „Ode an Priap“ von Piron und
andere; und gelegentlich fügte er auch die Titel von Büchern
hinzu, die sich zwar von einer Verspottung des Glaubens fern
halten, die aber