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wie er sich ausdrückt, gleichwohl ganz schlecht sind, weil sie die
frechste zügellosigkeit zur Schau tragen und offenbar eigens zu
dem Ereck geschrieben sind, durch unzüchtige Schilderungen abge-
stumpfte Leidenschaften aufzustacheln. Venngleich sich diese
Schriften es nicht zur Aufgabe machen, die Religion zu verspot-
ten, so sind sie doch des Peuers würdig, zu dem sie auch bereits
bei ihrem ersten erscheinen verdammt wurden.
„Unglückldchenweise aber",-so schließt Casanova mit
seiner bekannten Neigung zu allgemeinen Betrachtungen —.wird
niemals ein Buch so viel gelesen, als wenn es durch eine Verur-
teilung zum Scheiterhaufen für infan erklärt wird. Eine solche
Aechtung macht oft das glück eines zügellosen Schriftstellers.
Wenn man sich über das aus mancherlei unbewussten
und andern höchst absichtsvollen Widersprüchen zusammengesetzte
Vesen Casanovas klar geworden ist, kann man sich kaum entschlies-
sen, es als Zufall anzusehen, dass am gleichen Tage, an dem der
hier angeführte Brief an den hohen Rat von Venedig abgesandt wur-
de, Casanova die Erinnerungen seines Lebens niederzuschreiben
begann, die, zu unserer Freude, dem Scheiterhaufen entgangen sind,
(zu dem er selbst in vielleicht andersamt hätte.)
wie er sich ausdrückt, gleichwohl ganz schlecht sind, weil sie die
frechste zügellosigkeit zur Schau tragen und offenbar eigens zu
dem Ereck geschrieben sind, durch unzüchtige Schilderungen abge-
stumpfte Leidenschaften aufzustacheln. Venngleich sich diese
Schriften es nicht zur Aufgabe machen, die Religion zu verspot-
ten, so sind sie doch des Peuers würdig, zu dem sie auch bereits
bei ihrem ersten erscheinen verdammt wurden.
„Unglückldchenweise aber",-so schließt Casanova mit
seiner bekannten Neigung zu allgemeinen Betrachtungen —.wird
niemals ein Buch so viel gelesen, als wenn es durch eine Verur-
teilung zum Scheiterhaufen für infan erklärt wird. Eine solche
Aechtung macht oft das glück eines zügellosen Schriftstellers.
Wenn man sich über das aus mancherlei unbewussten
und andern höchst absichtsvollen Widersprüchen zusammengesetzte
Vesen Casanovas klar geworden ist, kann man sich kaum entschlies-
sen, es als Zufall anzusehen, dass am gleichen Tage, an dem der
hier angeführte Brief an den hohen Rat von Venedig abgesandt wur-
de, Casanova die Erinnerungen seines Lebens niederzuschreiben
begann, die, zu unserer Freude, dem Scheiterhaufen entgangen sind,
(zu dem er selbst in vielleicht andersamt hätte.)