A141: Fräulein Else, Seite 9

noch nicht da. Wer weiss ob jetzt.Ich
hätte noch ganz gut ein Set spielen
können. Warum grüssen mich diese zwei
jungen Leute? Ich kenn sie ja gar
nicht.Seit gestern wohnen sie imHotel,
sitzen beim Essen links am Fenster.Hab
ich ungnädig gedankt oder hochmütig? Ich
bin s ja gar nicht. Wie sagte Fred, als
er mich vom Coriolan nach Hausebegleitete
Frohgemut, kein hochgemut. Hochgemut
sind Sie, nicht hochmütig,Else.Einschö-
nes Wort.Er findet immer schöne Wörte.
Warum geh ich so langsam? Fürcht ich
mich am Ende vor Mamas Brief? Nun an-
genehmes wird er wohl nicht enthalten.
Express. Oh weh.Was für ein Lehen trotz
roten Seidensweater und Seidenstrümpfan.
Drei Paar.Die arme Verwandte von der
reichen Tante eingeladen. Icher bereut
sie's schon. Soll ich dir's schriftlich
geben, geliebte Tahte, dass ich an Paul
betrogen hast? Ich ghaub schon.Mama ist
ziemlich dumm. Vonmir hat sie keine Ah-
nung. Und andere Menschen auch nicht.
Fred wielleicht? Aber eben nur eine Ah-
nung,-Himmlischer Abend.Wie festlich das
Hotel aussieht.Man spürt: lauter Leut,
denen es gut geht,und die keine Sorgen
haben. Ich zum Beispiel.Haha.Warumei-
gentlich nicht? (Ich bin dazu geboren.
Ich wäre zu einem sorgenlosen Leben gebo
ren.Schade.Auf dem Cimone liegt ein
roter Glanz.Paul würde sagen Alpenglü-
gen. Das ist hoch lang kein Alpenglü-
hhen.Es ist zum Weinen schön.Ach,warum
muss man wieder zurück in die Stadt.
„Guten Abend „Fräulein Else“.
„Küss die Hand,gnädige Frau".-„Vom
Tennis?“. Sie siehts doch,warumfragt
sie. „Ja, gnädige Frau, ich komm vom wir
haben beinahe drei stunden lang gespielt
Und gnädige Frau machen noch einen Spa-