A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 26

war wieder heimzukehren, und brach nun nach manchen guten und
freienStimmungen der letzten Monate jenes unbegreifliche, kaum
in Gedanken, nimmer in Worte zu Fassende über ihn herein, das
dunkel drohend noch Schlimmeres anzumelden schien? Hatten die
Aerste sich geirrt oder ihn mit Absicht getäuscht, die von einer
sechsmonatlichen zerstreuenden Reise vollkommene Genesung für
ihn zu erwarten behaupteten? Doktor Leinbach, sein Freund aus
Jugendtagen,war freilich immer geneigt, geschwerden.
die man ihm klagte, leicht zu nehmen, und es konnte kaum als
sehr beruhigend gelten, dass er alle irgend einmal schon am
eigenen Leib verspürt haben wollte. Aber dass auch Otto, wenn
er ihn für ernstlich krank gehalten, die Verantwortung auf
sich genommen hätte den einzigen Bruder für ein halbes Jahr
welke
ohne jede Begleitung in die Welt hinaus sicher
wer xxxx in keinem Fall anzunehmen. Zu-
gleich aber musste Robert sich fragen, und nicht zum ersten Mal,
ob er sich dem Bruder auch ohne Rückhalt aufgeschlossen und
nicht vielmehr in sonderbarer Scheu noch in der letzten Un-
terredung ihm gegenüber seinen Zustand harmloser dargestellt,
als er selbst ihn empfunden hatte, in der unbewussten Hoffnung,
auf diese Art ein gelinderes Urteil zu erfahren. Urtheil:
dies war das Wort, das sich ihm innerlich aufdrängte, und es war
das richtige. Denn von Jugend auf hatte er sich dem älteren
Bruder gegenüber bei äusserlich glänzenderen Eigenschaften als
einen Menschen von geringerem Wert betrachtet, und er verhehlte
esnden Zus
Räder mit
sich nicht, dass sein eigener bürgerlicher Wandel von Otto
mit Nachricht, öfter aber mit Ungeduld und Aerger begleitet