A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 35

zum ersten Mal wieder gegenüberzutreten.
Uhr
4.
Bald darauf trat er aus dem Tor des Gasthofs,behagte
sich in der Einbildung, dass er als Fremder in den strassen einer
Vorstellen
unbekannten Stadt umher bemaltet und nahm mit Absicht sein Mit-
manue
impedict in or
in den
tagessen in einem Gasthaus, das er früher niemals betreten hatte.
Dann begab er sich auf die Suche nach einer Wohnung,lief stunden-
lang in verschiedenen Häusern treppauf-treppab,besichtigte Dutzen-
de von leeren und von bewohnten Räumen, störte irgendwo eine junge
Dame beim Klavierspiel, unterbrach anderswo einen Lehrer beim Un-
terricht zweier Knaben, unterhandelte mit zuvorkommenden,gleichgul-
tigen und mürrischen Vermietern und Hausbesorgern und konnte sich
bei all dem niemals vorstellen, dass sein ganzes Unternehnen ernst
gemeint sei, und zu einem bestimmten Ziel führen sollte. Einmal
geriet er in eine Strasse, wo Erinnerungen einer längst vergange-
nen Zeit ihn umschwebten; hinter jenem Eckfenster im zweiten Stock
hatte er vor vielen Jahren glückliche, oder doch zum mindesten
angenehme Stunden verlebt; und nicht eben schmerzlich, sondern
eher wie einer kleinen Unannehmlichkeit wurde er sich des Umstan-
des bewusst, dass er nun so einsam in der Welt stand,wie kaum je
sent
zuvor. Flüchtig zog ihm wieder Alberta durch den Sinn, gleich da¬
sehr lebend
rauf aber, farbig und scharf umrissen, tauchte das Bild des Fräu-
lein Kestner vor ihm auf, xxx durch den Abschiedsblick
von-gestern näher umhunden fühlte. Er versuchte sich ihren Vor-
“blecht”