A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 45

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tern, als die Mutter mit vielen kleinen Paketen heimkehrte und
den Schwager aufs Herzlichste willkommen hiess. Sie setzte sich
an den langen weissen Tisch der Kinder ihm gegenüber und bat ihn
bet in ite
Mit ihrem gewohnten spöttisch-vergnügten Lächeln sich in seinen
technischen Erörterungen nicht stören zu lassen. Gleich nach ihr,
wie in einer Vorahnung von Roberts Besuch zu früherer Stunde als
gewöhnlich, trat Otto noch im Ueberrock und mit der schwarzleder-
nen Arztenstasche, ins Zimmer ein. Sein Haar und sein Bart erschie-
Instrumenten
rechtergant
nen Robert um viales grauen gewarden. „Nun also,da wär-man ja
wieder“, sagte er etwas trocken. Dann legte er die Tasche hin,
ergriff des Bruders Hände, schüttelte sie und nach einem leich-
ten Zögern umarmte er ihn,worauf sie beide etwas verlegen waren.
Marianne nickte wie befriedigt. „Du kommst heute wohl schon aus
dem Ministerium" fragte Otto. - „Du überschätzt meinen Eifer“,
int unfinst abegd
sagte Robert. „Mein Urlaub kauft noch einige Tage und es wäre nicht
undenkbar, dass ich noch auf ein paar Tage ins Gebirge gehe. Ed-
mund, den ich gestern Abend zufällig im Café getroffen habe,rät
Esmand
mir dazu.Er hatte absichtlich Leinbachs Vornamen genannt, um ihn
gewissermassen als den alten Freund, und nicht etwa in seinem für
Otto immer etwas anzweifelbaren ärztlichen Charakter ins Gespräch
immites.
einzuführen. Otto konnte trotzdem ein vällisches Lächeln nicht
unterdrücken. Umso mehr liess es sich Robert später, als man bei
Tische sass, angelegen sein, Leinbachs menschliche Vorzüge, insbe-
sondere seine Liebenswürdigkeit und Gutherzigkeit zu loben, wobei