A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 48

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1.° 1.
Votre très-Monsieur, mais il y a
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Torheit begangen, das anmutige Geschöpf, nachdem sie ihm eben enst
auf seinen Wunsch in die Schweiz nachgefolgt war, kampflos einem
Andern zu überlassen, das konnte natürlich niemand, auch Marianne
konnte es nicht ahnen, und er selbst begriff es in diesem Augen-
deit
blick weniger als je. Er versuchte sich das letzte Gespräch mit
ihr ins Gedächtnis zurückzurufen. Er erinnerte sich seiner an-
fangs scherzhaften Bemerkungen über den Amerikaner, ihres sonder-
baren Schweigens, ihres Lächeln und endlich ihrer plötzlichen,
ganz unerwarteten Mitteilung, dass der Fremde ihr seine Hand ange-
tragen hätte. Er wusste auch noch ganz genau, dass es ihn vorüber-
gehend angewandelt, als wenn er ohnmächtig zu Boden stürzen oder
Alberta einen Schlag vor die Stirnversetzen müsste. Aber er hatte
den Heiteren, den Ueberlegenen gespielt und freundschaftlich-väter-
lich Alberta zur Annahme jenes Antrages geraten, da er ihrer Zukunft
nicht hinderlich im Wege stehen wolle. So hatten sie sich am Ende
dahin geeinigt, dass sie noch heute Abend dem Amerikaner ihr Ja-
wort erteilen und dass Robert am nächsten Morgen, ohne sie noch
einmal zu sehen, allein abreisen solle. Robert erinnerte sich auch
sehr deutlich, wie er um sechs Uhr Früh seine Rechnung bezahlt
und in einem nicht eben unangenehmen Gefühl von Befreitheit mit
einem letzten kaum wehmütigen Blick nach dem Fenster, hinter des-
sen geschlossenen Vorhängen Alberta noch schlafen mochte, die Berg-
and den Sec
strasse hinuntergefahren war und das Schiff nach Lusern bestiegen
hatte. Voran er sich aber durchaus nicht zu erinnern vermochte,