A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 80

Einsamkeit zu schwärmen, aber sich ohne Gesellschaft sehr unglück-
der Fall
lich zu fühlen pflegte.
Bei der Art seiner Beziehungen zu der Familie Kost-
ner konnte Robert, so sehr es ihn dazu drängte, doch nicht daran
denken, persönlich Erkundigungen im Hause einzuziehen. Doch ver-
liess er noch in später Stunde seinen Gasthof, um, von unbezwingli-
cher Sehnsucht getrieben, an den zu seiner Verwunderung zum Teil
ganz hell erleuchteten Fenstern der Kostner'schen Wohnung vorüber-
zuwandeln. Allmählich erst besann er sich, dass auch das ausseror-
entschiedenen
dentlichste Schicksal sich nicht sofort in einer durchgreifenden
Veränderung äusserer Lebensformen auszudrücken pflegt und dass
Paula,-selbst wenn sie in diesem Augenblick im eigentlichsten
Sinn viel ärmer sein mochte, als jene Klavierlehrerin, die sich
nach einem dürftigen Liebesabenteuer die Reste des Abendessens
mit nach Hause genommen,- gewiss noch längere Zeit hundurch ein
behagliches Heim bewohnen, schöne Kleider tragen und keineswegs
Hunger leiden würde. Er sah Schatten sich hin und her bewegen,
beobachte te dann, dass Lichter verlöschten und in einem benachbar-
ten Raum aufflammten; später fuhr ein Wagen vor, ein vornehm aus-
sehender Herr stieg aus, der dem Haustor verschwand. Robert begann
sein Hin und Herwandern vor dem Hause,in das er ja doch nicht
eintreten wollte, als zwecklos und lächerlich zu empfinden und
welt er es doch für
machte sich auf den Heimweg.
auch jetzt einige Worts der Teilnahme zu äussern.
a, dachte Robert,
boden.
von drückte ihm die Hand und auch