66.
viel)
sie auch umgebracht haben. Das ist vielleich
sollte er
Die Zeitungen des nächsten Tages behandelten den Fall
Kestner mit auffallender Zurückhaltung: die Angelegenheit sei
zwar noch nicht völlig klarge stellt, von einer Flucht könne aber
gewiss nicht die Rede sein, da der Aufenthalt des Advokaten nicht
nur der Familie, sondern auch den Behörden keineswegs unbekannt
sei. Robert schloss daraus, dass die Absicht und Möglichkeit be-
stehe,die Verbindlichkeiten des Abwesenden auf aussergerichtli-
chem Wege zu lösen. Doch fühlte er sich durch diese Vermutung
durchaus nicht so angenehm berührt, als natürlich gewesen wäre.
In zwiespältiger Stimmung begab er sich ins Amt, wo
ihn der Sektionschef, Baron Prantner, sehr freundlich empfing und
Fede Salm
ihn mit der Mitteilung überraschte, dass Hofrat Fagio aus Gesund-
heitsrücksichten zu Beginn des nächsten Jahres in Pension gehen
dürfte. „Sie werden, lieber Herr Sektionsrat“, fügte er hinzu, schon
in nächster Zeit dem Herrn Hofrat einen Teil seiner Agenden abzu-
nehmen haben, und Doktor Renthal, der sich während Ihrer Abwesen-
heit wirklich famos eingearbeitet hat, wird Sie in Ihrem Referat
vorläufig weiter vertreten." Sollte man damit gerechnet haben,
dachte Robert flüchtig, dass ich nicht wiederkomme? Dann fiel ihm
ein, dass Baron Prantner, der in Trauer gekleidet war, in Laufe des
Sommers seine Frau verloren hatte. Obzweifen Robert ihm schon von
der Reise aus sein Beileid kundgegeben hatte, hielt er es doch für
angebracht, auch jetzt einige Worte der Teilnahme zu äussern.
Der Baron drückte ihm die Hand und sah zu Boden. Hm, dachte Robert,
viel)
sie auch umgebracht haben. Das ist vielleich
sollte er
Die Zeitungen des nächsten Tages behandelten den Fall
Kestner mit auffallender Zurückhaltung: die Angelegenheit sei
zwar noch nicht völlig klarge stellt, von einer Flucht könne aber
gewiss nicht die Rede sein, da der Aufenthalt des Advokaten nicht
nur der Familie, sondern auch den Behörden keineswegs unbekannt
sei. Robert schloss daraus, dass die Absicht und Möglichkeit be-
stehe,die Verbindlichkeiten des Abwesenden auf aussergerichtli-
chem Wege zu lösen. Doch fühlte er sich durch diese Vermutung
durchaus nicht so angenehm berührt, als natürlich gewesen wäre.
In zwiespältiger Stimmung begab er sich ins Amt, wo
ihn der Sektionschef, Baron Prantner, sehr freundlich empfing und
Fede Salm
ihn mit der Mitteilung überraschte, dass Hofrat Fagio aus Gesund-
heitsrücksichten zu Beginn des nächsten Jahres in Pension gehen
dürfte. „Sie werden, lieber Herr Sektionsrat“, fügte er hinzu, schon
in nächster Zeit dem Herrn Hofrat einen Teil seiner Agenden abzu-
nehmen haben, und Doktor Renthal, der sich während Ihrer Abwesen-
heit wirklich famos eingearbeitet hat, wird Sie in Ihrem Referat
vorläufig weiter vertreten." Sollte man damit gerechnet haben,
dachte Robert flüchtig, dass ich nicht wiederkomme? Dann fiel ihm
ein, dass Baron Prantner, der in Trauer gekleidet war, in Laufe des
Sommers seine Frau verloren hatte. Obzweifen Robert ihm schon von
der Reise aus sein Beileid kundgegeben hatte, hielt er es doch für
angebracht, auch jetzt einige Worte der Teilnahme zu äussern.
Der Baron drückte ihm die Hand und sah zu Boden. Hm, dachte Robert,