A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 100

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dich durchströmte, brachte ihm zum Bewusstsein, dass auf dem
Grund seiner Seele jener überwunden geglaubte Wahn immer
noch gelauert hatte. Albertens Brief war xxxx kurz, sachlich
und zeigte wieder jene Unfähigkeit auch anlässlich der sonder-
Sch de Schichring
barsten Schicksalswendungen in Erstaunen zu geraten, die ihr in
noch höherem Grade als so vielen anderen Frauen eigen war. Sie
lebte, wie aus ihrem Brief hervorging, in Chicago und war verhei-
ratet, aber nicht mit dem Amerikaner,in dessen Begleitung sie hi-
nübergereist war, sondern mit einem deutschen Kaufmann, den sie
erst drüben kennen gelernt hatte. „Im nächsten Sommer“, hiess
es weiter, „wollen wir nach Europa reisen und wenn wir noch wien
durch schon wille
kommen und du noch an mich denkst, und es dich überhaupt
frayle ne
siert, werde ich dir viel zu erzählen haben." Dann erkundigte
sie sich, wie es ihm xxxx ergangen sei und ob er nicht, was sie
ihm vom Herzen wünsche, eine liebe kleine Frau gefunden habe,
die ihn nicht so nervös mache, wie es ihr, freilich ganz ohne
begegnet
ihre Schuld,leider öfters passiert sei.
In froher Erregung ging Robert in seinem Zimmer auf
und ab. Ihm war, als sei durch diesen Brief eine düstere, gefahr-
volle spoche seines Lebens ein für alle Mal abgeschlossen. Be-
durfte es eines solchen Schriftstückes auch nicht mehr zu seiner
eigenen Beruhigung,es war unschätzbar als Beweismittel gegen An-
aller Art
schuldigungen und Verdächtigung, die vielleicht von anderer
Seite gegen ihn erhoben werden können. Und er verwahrte den
habe
Brief sorgfältig, ehe er sich zu Bette legte.