A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 18

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seiner Berufstätigkeit schon gewachsen sei.
Doktor Leinbach lächelte nur.
Robert beharrte: "Du vergisst,wie sehr ich mit meinen
Herven herunter war in Frühling, bevor Ihr mich auf Reisen geschickt
sinden Augen
habt."
Leinbach suchte die Achseln: "Mein lieber Freund, wenn
einer in der glücklichen Lage ist sich wegschicken zu lassen,- so
schicken wir ihn natürlich weg. Andererseits gibt ès viele Leute,
denen es einfach nur an Zeit mangelt verrückt zu werden."
Verrückt, wiederholte Robert bei sich, warum sagt er
Das war vie-
gleich "verrückt«? Wenn ich nun die Geschichte mit meinem Augenlid
vorbrächte. Es wäre vielleicht der richtige Moment. Und vorsichtig
begann er: "Ich hatte übrigens die Absicht dich morgen in deiner
Ordinationsstunde heimzusuchen."
"Ordinationsstunde-71 Da gehören Zwei dazu, mein Lieber.
Da müsste ich dich vor allem als patienten ansehen.“
"Mir fällt nämlich seit einiger Zeit auf", sagte Robert
unbeirrt,“dass - mein linker Arm beträchtlich schwächer ist, als
mein rechter." Der Einfall war ihm im gleichen Augenblick gekommen.
"Ja, lach nur, es ist doch so.” Er hob langsam seinen linken Arm und
liess ungeschiokt die Finger spielen.
"Na", meinte Leinbach übertrieben heiter, "pack doch
einmal mein Handgelenk mit deinen gelähmten linken Arn!“ in Waren
Robert tat so und Leinbach liess ein scherzhaftes "Au-
ören. "Und doch", sagte Robert," versichere ich dich: heute Früh
Ihr mir, als könnte ich den Arm überhaupt nicht rühren; ja, die ganse
linko Seite war irgendwie in dieses eigentümliche Gefühl nit ein-