A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 58

G.F.P.
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krankung nie recht ernst genommen.
ner vff.
3,1
Zu Mittag speiste er mit dem Ministerialsekretär Weg-
ner, der ihn mit allerlei Amtsklatsch unterhielt, nachher spielten
sie nach alter Gewohnheit eine Partie Billard,und so war es schon
später Nachmittag, als Robert die Treppe zur Wohnung seines Bru-
ders hinaufschritt. Da dieser noch ordinierte, meldete er sich
bei Marianne als heimgekehrt und erzählte ihr von seiner Berg-
wanderung mit Doktor Leinbach, wobei er dessen Ausrüstung in humo-
ristischer Weise übertrieb und insbesondere den Inhalt des Ruck-
sacks durch Hinzuerfindung von Konservenbüchsen und Schnapsfla-
schen ins Lächerliche zu steigern wusste. Mit den Knaben trieb
er allerhand Kurzweil, nahm den kleineren auf den Schoss und hat-
te dabei das Gefühl einer Vorbedeutung,ja eines heiter-trostrei-
chen Zukunftsbildes. Otto kam aus seiner Ordination,bewillkommte
den Bruder herzlich und forderte ihn auf, falls er nichts Besse-
res vor habe, ihn nach Hietzing zu begleiten. Robert nahm an,
und ein paar Minuten darauf rollte der Wagen durch die abendli-
chen Strassen der Gartenvorstadt zu,
Robert berichtete mit einiger Beflissenheit von den
guten Aussichten, die sich für ihn im Amt eröffneten; dann sprach
er von seinem Semmeringer Aufenthalt und konnte hiebei nicht wohl
Kolf
vermeiden seiner Begegnung mit den Damen Kostner Erwähnung mit
tun. Otto brachte ihnen keine sonderliche Sympathie entgegen.
Seiner Auffassung nach waren sie nicht ganz ohne Schuld an dem
schlimmen Verlauf, den die Angelegenheiten des Anwalts im Laufe
der letzten Zeit genommen. Und es sei nicht zu verwundern, dass
die Tochter, trotz ihrer Amut, die nun allerdings schon einiger-