A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 61

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Otto sah seinen Bruder freundlich-spöttisch von der Seite
an. "Was waren denn das für Ideen,wenn man fragen darf?" - "Nicht
der Rede wert... sie waren so dumm,wie es eben Zwangsvorstellun-
gen zu sein pflegen.“ - „Ha,willet du mir nicht was davon erzäh-
len,"sagte Otto mild.- "Also denke dir," begann Robert etwas un-
sicher, "dass ich mich zum Beispiel längere Zeit hindurch nicht
entechliessen konnte das Wasser zu geniessen, das mir abends ins
Zimmer gestellt wurde, in der Befürchtung, dass irgendwer, sei es
nun jemand vom Dienstpersonal oder ein anderer Gast,dem Wasser
irgend eine schädliche oder magar tötliche Substanz beigemischt
haben könnte."
"Nun und -?"
Das ging so weit, dass ich in manchen Nächten, wenn es
mir nicht möglich war mir ein anderes Getränk zu verschaffen, lie-
ber den quälendsten Durst litt, als einen Tropfen zu trinken."
"Und -?"
Worin
"Ja, was willst du noch wissen? Diese Einbildungen oder
Wahnideen, wenn du willst, sind natürlich wieder spurlos verschwun-
den,wie andere vorher."
hte
"Selbst verständlich. Aber ich frage dich, ob du aus dei-
nen Befürchtungen irgendwelche logische Folgerungen gezogen hast?
Ob du - einmal wenigstens - das dir verdächtige Wasser hast ohe-
misch untersuchen lassen? Ob du deinen Verdacht gelegentlich auf
bestimmte Personen gerichtet und eine Anzeige erstattet hast!“
“Das allerdings nicht. Aber darauf konnt es wohl nicht
gibt, dass ich nicht
„Gewiss konnt es darauf an, mein Lieber. Ob eine soge-