A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 74

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dem Schlu
In froher Erregung ging Robert in seinem Zimmer auf
und ab. Ihm war, als sei durch diesen Brief eine düstere, gefahr-
volle Epoche seines Lebens ein für alle Mal abgeschlossen. Bedurf-
te es eines solchen Schriftstückes auch nicht mehr zu seiner
eigenen Beruhigung,es war unschätzbar als Beweismittel gegen An-
schuldigungen und Verdächtigungn aller Art, und er verwahrte den
Brief sorgfältig,ehe er sich zu Bette legte.

12.
reder
Die Verlobten suchten in vorstädtischen Bezirken nach
einer bescheidenen Wohnung. Sie waren für die nächste Zukunft
auf Roberts Beamtengehalt und auf eine geringfügige Rente aus
dem Erbteil von Paulas Grosseltern angewiesen, und Pauha sprach
zuweilen davon,ob sie nicht durch Erteilung von Violinlektionen
das Ihrige zum Haushalt werde beitragen können. Als bei dieser
Gelegenheit einmal der Name des verstorbenen Komponisten fiel,
mit demTheile dem Gericht nach verloht gewesen war, liess Robert
einen Blick auf ihr ruhen, der eine Erklärung zu erbitten,ja zu
fordern so hien.
kat.
Sie standen auf dem kleinen Balkon der eben von
ihnen gemieteten Wohnung. Es war eine Spätnachmittagsstunde, der
erste Schnee dieses Winters fiel leise, und ein graues Dämmern
sank in die kleinen, ärmlichen, entlaubten Gärten, die durch nie-
dere Mauern von einander getrennt, ihnen zu Füssen lagen. Paula
sog die dunkle Pelzboa fester um den Hals, trat mit Robert in das
kahle, frisch geweisete Zimmer zurück, wo die Hausbesorgerin mit