G.C.F.P.
-89.
Mahnung? Dass die Erscheinung irgendetwas zu bedeuten hatte, wenn
sie auch nur aus seiner eigenen Seele in den Nebel dieses Tags
emporgestiegen war, daran konnte er nicht zweifeln. Aber wohin
deutete sie? Ins Gute oder ins Schlimme? Wen kann man solche Din-
ge erzählen, fragte er sich weiter. Niemand könnte sie begreifen,
und vielleicht sind sie von allen, die uns begegnen,die wesent-
lichsten. Darum ist man so allein.
In dieser Wirtsstube,wo ihn zu dieser Stunde niemand
vermuten konnte, im Dämmer eines frühen Dezembernachmittags,er-
schien er sich wundersam losgelöst von allen,mit denen er diesen
Morgen noch sich nach Menschenart verbunden gewähnt hatte; alle,
Braut,Bruder und Freunde waren wie Schatten der Vergangenheit;
und zugleich war ihm, als müsste xx auch er jenen allen in dieser
Stunde nur als blasses Bild durch die Erinnerung schweben. Dies
war ihm zuerst nur wie ein seltsamer, fast süsser Schauer, der sich
aber allmählich in ein leises Grauen verwandelte, endlich stiegen ihm
eine Angst an, die ihn aufjagte und durch die dämmernde,menschen-
leere feuchte Allee gegen die Stadt surücktrieb, als hätte jeder
Schritt, der ihm dem Lebensgetriebe näher brächte,zugleich die
Kraft sein blasses Erinnerungsbild in den Herzen der Menschen,
die ihn liebten, in ein schürferes und lebendigeres zu wandeln.
Und nun wusste er wieder, dass ein Wesen seiner wartete, das ihn
für alle Zeit zu eigen gehörte, das ein Bruder seiner dachte, der
ihs liebte, ihn vielleicht noch mehr liebste, als es Paula tat, mehr
als irgend ein Mensch auf der Welt ihn jemals geliebt hatte; ja,
der in seiner Liebe bereit war, das Ungeheuerste zu vollbringen
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Mahnung? Dass die Erscheinung irgendetwas zu bedeuten hatte, wenn
sie auch nur aus seiner eigenen Seele in den Nebel dieses Tags
emporgestiegen war, daran konnte er nicht zweifeln. Aber wohin
deutete sie? Ins Gute oder ins Schlimme? Wen kann man solche Din-
ge erzählen, fragte er sich weiter. Niemand könnte sie begreifen,
und vielleicht sind sie von allen, die uns begegnen,die wesent-
lichsten. Darum ist man so allein.
In dieser Wirtsstube,wo ihn zu dieser Stunde niemand
vermuten konnte, im Dämmer eines frühen Dezembernachmittags,er-
schien er sich wundersam losgelöst von allen,mit denen er diesen
Morgen noch sich nach Menschenart verbunden gewähnt hatte; alle,
Braut,Bruder und Freunde waren wie Schatten der Vergangenheit;
und zugleich war ihm, als müsste xx auch er jenen allen in dieser
Stunde nur als blasses Bild durch die Erinnerung schweben. Dies
war ihm zuerst nur wie ein seltsamer, fast süsser Schauer, der sich
aber allmählich in ein leises Grauen verwandelte, endlich stiegen ihm
eine Angst an, die ihn aufjagte und durch die dämmernde,menschen-
leere feuchte Allee gegen die Stadt surücktrieb, als hätte jeder
Schritt, der ihm dem Lebensgetriebe näher brächte,zugleich die
Kraft sein blasses Erinnerungsbild in den Herzen der Menschen,
die ihn liebten, in ein schürferes und lebendigeres zu wandeln.
Und nun wusste er wieder, dass ein Wesen seiner wartete, das ihn
für alle Zeit zu eigen gehörte, das ein Bruder seiner dachte, der
ihs liebte, ihn vielleicht noch mehr liebste, als es Paula tat, mehr
als irgend ein Mensch auf der Welt ihn jemals geliebt hatte; ja,
der in seiner Liebe bereit war, das Ungeheuerste zu vollbringen