A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 94

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nicht nur sich selbst, nicht xxx eine Art von Beichte bedeuten,
sie waren auch dazu bestimmt den Bruder zu versöhnen, dessen Wahn
zu zerstreuen und ihm Erleuchtung zu bringen, die sie beide ret-
tete.
„Es ist gewiss ein Glück“, unterbrach Otto des Bruders
Ede de
dahinströmende Wortflut, "dass du endlich das richtige Wesen ge-
funden hast, und du kannst versichert sein, dass wir alle deine
Freude teilen. Steht übrigens schon der Termin der Hochzeit fest?“
Was soll die Frage, dachte Robert bei sich. Gibt er mir
noch so lange Frist bis dahin —? Ist ihm am Ende nur darum zu
tun, dass — ich nicht belastete Nachkommen in die Welt setze? Aber
er vermochte ganz ruhig zu erwiedern: "Der Tag steht noch nicht
fest. Im März denke ich. Wir wollen dann gleich eine schöne Reise
machen.
Otto lächelte. "Du heiratest wohl nur, um wieder dafür ei-
nen Vorwand zu haben?"
"Keine sehr lange diesmal", sagte Robert. "Ich kann
nicht gleich wieder für ein paar Monate Urlaub nehmen."
"Wo wollt Ihr denn hin?"
"Nach Dalmatien. Ich möchte Paula Spalato zeigen, den
Palast des Diocletian,-Ragusa..."
Otto nickte. In diesen Gegenden hatten die Brüder
vor vielen Jahren einmal als Knaben mit ihren Eltern die Oster-
seit zugebracht. Otto erinnerte Robert an manche Einzelheiten
jenes Aufenthaltes; und seine Stimme klang so warm,so nah,-ins-
besondere als er dann noch von anderen längst vergangenen Dingen
und endlich auch vom Elternhaus, einem uralten, seither verschwun-