A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 95

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denen Gebäude der inneren Stadt zu sprechen anfing, dass Robert
ein wundersames, lange nicht genossenes Gefühl von Geborgenheit
durch die Seele fliessen fühlte. Doch das währte nur eine kurze
Weile. Dann schämte er sich seiner Rührung wie ein Betrogener,
heftig hob er das Haupt empor und mit einem forschend-kalten Blick,
der den Bruder notwendig überraschen musste,sah er ihm ins Auge.
Und plötzlich, mit Grauen erblickte er ein Antlitz, das er kannte.
Es war das gleiche, das ihm neulich nachts aus dem Spiegel entge-
gengestarrt hatte,sein eigenes,blass, mit weitaufgerissenen Augen
und um die Lippen einen schmerzlich entsetzten Zug. Diese Aehn-
lichkeit war so ausserordentlich,so zwingend, dass ihn der Gedan-
ke durchzuckte,ob es nicht wirklich das Bild seines Bruders und
nicht sein eigenes gewesen war, das ihm damals Warnend oder dro-
hend aus dem Spiegel entgegengeblickt hatte. War es vielleicht
die ewige Macht der Blutsverwandtschaft gewesen,die in einem be-
deutungsvollen Augenblick durch ein solches geheimnisvolles Zei-
ohen sich bestätigte? Es war nur natürlich, dass der Ausdruck in
Ottos Mienen sich sofort änderte, da er sich beobachtet, ja ent-
deckt fühlen musste. Ein Lächeln, allerdings dem Grinsen nah ver-
wandt, erschien auf seinen Lippen, und befangen sagte er: "Ja, mein
Lieber, ferne Zeiten, fernen Zeiten. Wie lange könnte man so weiter
plaudern...! Aber leider -“ Er brach ab, klappte das Eintragebuch
zu, rückte Bücher und Papiere auf dem Schreibtisch zurecht, griff
seiner Gewohnheit nach an die Brusttasche nach dem Notisbuch,
dann wandte er sich wieder zu Robert, der sich gleichfalls erhoben
hatte. "Warst du übrigens schon bei den Kindern, bei Marianne"
Robert schittelte den Kopf. Otto fuhr mit offenbarer Beflissen-
resid
tee