A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 97

V. M.
P.
14
-97—
aus dem Wahnsinn, könnte man vielleicht sagen. Aber ich werde nicht
allein xxx fahren, nein, ich werde Paula mit mir nehmen. Wird sie
bereit sein? Gewiss! Sie ist zu allem bereit, was ich wünsohe,
es kostet mich nur ein Wort.
Paula hatte ihn mit Unruhe erwartet. "Wo bist du den
Mais il
ganzen Tag gewesen?“ fragte sie. Er war verwundert,denn daran,
dass er heute morgens das Amt versäumt, hatte er längst nicht mehr
gedacht. Nun stellte sich heraus, dass Paula ihn Vormittagsim
Bureau vergeblich angerufen, dann in seinem Gasthof angefragt und
sich Nachmittags zweimal telefonisch bei seinem Bruder erkundigt
hatte,ob er dort etwa vorgesprochen. Robert fand es höchst son-
derbar, dass Otto ihm gegenüber davon nicht einmal Erwähnung getan,
aber er sagte sich gleich, dass es galt, weder Misstrauen noch Ver-
legenheit zu zeigen. So machte er denn in humoristischer Weise
den ertappten Sünder und gestand, dass er wie in seligen Kinder-
seiten eine unbeswingliche Lust verspürt habe Schule zu stürzen
und in aller Früh über Land gefahren sei.
Paula schien sich gern überzeugen zu lassen und begnüg-
te sich mit leichten Vorwürfen, warum er sie von seinem Vorsatz
nicht verständigt und sie nicht aufs Land mitgenommen habe. Sie
sassen, wie es jetzt manchmal der Fall war,in Paulas anmutigem,
ganz in Weise gehaltenen Mädchenzimmer, wo von einer verhängten
Deckenlampe über Bilder und Teppiche ein mildrötliches Licht fiel.
Robert sog Paula zärtlich in seine Arme; doch er war serstreut;
unklare Fluchtpläne zogen ihm durch den Sinn und vergeblich ver-
suchte er ihnen eine festere Gestalt zu geben. "Was ist dir denn?”
fragte Paula, In diesem Augenblick kam ihn eine Kingebung, die