A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 121

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im Bett auf, fühlte das Glühen und Drohen seiner eigenen Blicke.
"Warum ich komme? Nun." und ein unterdrücktes Auf-
schluchzen war in Ottos Stimme - "nun zum Teufel, ich komme, weil
es mir so beliebt! Was ist dir denn nur eingefallen,Robert? Was
hast du dir denn wieder in den Kopf gesetzt?"
"Warum bist du da? Was willst du von mir? Nimm -
nimm deine Hände aus dem Rels!"
Otto sah ihm starr ins Gesicht. Zuerst schien er
nicht recht zu verstehen. Dann aber, mit übertriebener Gebärde,
riss er beide Hände aus den Taschen seines Pelzes, schüttelte den
Kopf und verzog den Mund, als wenn er lachen wollte, dann biss er
sich in die Lippen und sagte: "Du - du träumst offenbar noch.
Komm doch zu dir. Ich bin's, Robert,-dein Bruder, dein Freund, was
vildest du dir denn ein? Dein Bruder - Robert. So glaube doch,
so wisse doch endlich, es ist doch nicht im Ernst möglich, dass
du - denkst -"
Und die Worte versagten ihm. In seinen Augen war
Mai
Angst.Mitleid und Liebe,ohne gleichen. Doch dem Bruder bedeute-
te der feuchte Glanz dieses Blickes Tücke, Drohung und Tod. Otto
wieder, von dem Ausdruck des Grauens in des Bruders Antlitz im
Tiefsten erschüttert, beherrschte sich nicht länger, trat ganz nah-
an ihn heran, um ihn zu umarmen und ihn durch die rückhaltlose
innigste Gebärde seiner brüderlichen Zärtlichkeit zu versichern.
Robert aber, des Bruders kühle Hände an seinem Halse fühlend, zwei-
felte nun nicht mehr, dass der gefürchtete, das der Augenblick
der höchsten, der entsetzlichsten Gefahr gekommen sei, gegen die
in jeder Weise sich zu wehren durch menschliche und göttliche
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