A230: Und einmal wird der Friede wieder kommen, Seite 23

KvLeiß
20)
(Krieg)
(1915)
Wir beklagen kindischer Weise die Leute, die während des Krieges ster-
ben, weil sie von dem Ende nichts erfahren werden. Als wenn irgend einer
das Ende erleben würde! Haben die Leute im Jahre 73 geehnt, dass sie noch
nicht das Ende des 70/7liger Krieges erlebt hatten? Man wird erinnert
an den Vorschlag eines Gemeinderats, der irgend eine Aenderung werst
durchgeführt wissen wollte, wenn alle alten Leute gestroben wären.
er Sache,
o M.
Wenn ärz¬
ja personifix
(Krieg)
Der Satz von Clausewitz, dass Krieg nichts anderes sein als die Poltik
mit andern Mitteln ist geistreich, also halbwahr, also gefährlich, also
Unsinn.
Ebenso auch der Satz, dass der Krieg eine Notwendigkeit sei und man
am sich daher nicht gegen ihn auflehnen dürfe. Auch Fest und Cholera
sind Notwendigkeiten. Erst dass wir uns gegen angebliche Notwandig-
keiten auflehnen, macht uns ja zu Menschen. Und jedenfalls ist auch
das Zurwehrsetzen Notwendigkeit. Glaueben wir nicht an den freien Wil-
len, so ist die Welt ein Unsinn; und wir haben allen Grund, an den
freien Willen zu glauben, denn da er die Welt zu schaffen vermochte,
kann er auch nicht aus der Welt geschwunden sein.
Pinda
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(Krieg)
Der einzige unbezweifelbare Besitz des Menschen ist sein Leben. Alle
seine anderen Besitztümer sind zum mindesten zeitweise in irgend einem
Sinne bezweifelbar: Geld, Ruhm und Macht. Die allgemeine Wehrpflicht
ziehungen
aber ist die ungeheuerste Vergewaltigung an dem einzigen unbezweifel-
baren Besitz der Menschen und überdies zu Gunsten einer im Ganzen und
oft im Besonderes höchst diskutablen Idee wie Dymastie, Vaterland, Staa