A230: Und einmal wird der Friede wieder kommen, Seite 67

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P.S.
1924
70)
(Krieg)
(Oktober 1914)
zuweilen darf man es auch' Politik heissen, mit uns föchte statt
gegen uns. Nur dürften wir ihn dann keinen Schurken heissen.
Das mag in solcher Zeit nach platter Sentimentalität ausschauen;
es ist nichts als der Versuch, eine kleine Provinz unserer so vielfach
gefährdeten Seele vor Ueberflutung durch die brausenden Wasser der Ver-
wirrung zu hüten.
Und wir können
Pronfolger
Auch wollen wir Euch, meine Lieben, die Versicherung schenken,
dass Ihr Goethe verehrt. Wir verehren Rousseau, Voltaire, Flaubert,
Stendhal und noch viele Andere., und hätten nicht einmal gegen den
feinen Schriftsteller Barrès etwas einzuwenden, wenn er nicht ausser-
dem ein beschränktes, bösartiges und lügenhaftes Individuum wäre, was
wir aber auch zu Friedenszeiten gewusst und ausgesprochen haben.
G.C.H.F.P
Lächerlich, ja unwürdig, erscheint mir der Kleinmit mancher
Künstler, die sich plötzlich überflüssig erscheinen, weil nun nach
ihren Erzeugnissen keine Nachfrage ist. Das Militär ist sich durch ein
halbes Jahrhundert, währenddessen wir es scheinbar nicht gebraucht ha-
ben, geviss nicht überflüssig erschienen, und hat mit dieser Empfindung
völlig recht gehabt. Aber ebenso wenig sind die Künstler nun über-
flüssig geworden. Sie sollen im Stillen weiter manövrieren und stets
in Bereitschaft sein. Jeden Moment kann der Friede ausbrechen. Wehe
###h Buch, wenn Ihr nicht gerüstet seid.
Wenn es einen Beweis gibt für die Unehrlichkeit unserer Gegner,
so ist es der, dass von ihnen allen von Anbeginn die eigentliche Ver-
anlassung dieses Krieges in Telegrammen, in Polemiken, in Communiqués