A234: Der Geist im Wort und der Geist in der Tat, Seite 4

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(Kunst)
natürlichen Zeitdauer entsprechend und welchen er erweitert mitteilen
wird. Aber man kann nicht einmal sagen, dass der zu erzählende Vorgang
selbst mit Sicherheit verraten wird, welcher seiner Teile nach Kürzung.
welcher nach Erweiterung verlangt! Es ist wahrscheinlich, dass der
gleiche Stoff von verschiedenen Dichtern auch in dieser Hinsicht in
vollkommen verschiedener Weise erzählt werden wird. Und, wie wir
theoretisch annehmen, wollen, von allen mit der gleichen Wirkung. Nichts-
destoweniger wird es gewisse, vollkommen feststehende Momente geben,
die innerhalb eines gewissen Vorgangs als die wichtigsten erscheinen
nd demgemäss wie die Hauptfiguren auf einem Bild in den Vordergrund
gestellt werden müssen, während die weniger wesentlichen Momente gerin-
ger betont, in eine gewisse Entfernung gerückt, verkleinert werden
müssen, geradeso und vielleicht nach ganz ähnlichen Gesetzen, wie z.B.
auf einem Bilde, das eine Allee darstellt, die Bäume nach rückwärts zu
immer kleiner werden und vielleicht ein hoher Berg, der als solcher
für die künsterlische Wirkung durchaus notwendig ist, um die Hälfte
kleiner ist als ein Paar, das im Vordergrund spazieren geht. Wenn aber
der Künstler die Gesetze der Perspektive zubefolgen gewusst hat, so wer-
den wir keinen Augenblic zweifeln, dass dieser Berg tausend Meter
hoch, dass er nur in vielen Stunden zu besteigen und dass die Figuren,
welche wir, vorn mit Deutlichkeit sehen, sich stetig verkleinerten, wenn
der Maler die Möglichkeit hätte, sie sich allmählich durch die Alle ent-
fe nen und den Berg besteigen zu lassen.
Und in ähnlicher Weise, wie der Maler während der Arbeit sich von
seinem Bild entfernt und wieder näher hintritt, um die Wirkung auf den
Beschauer im Vorhinein zu erproben, so tut auch der Dichter nichts An-
deren, wenn er sein Werk überdenkt, üerliest, als dass er sich davon zu
entfernen und zu erproben sucht, ob er die perspektivischen Gesetze
Lieber