A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 9

da sie morgen mit Sonnenaufgang fortmarschieren, (alle sechs
Bataillonei
Agathe: Morgen. Und der Medardus hat sich schon für heute Abend
eine Kutsche bestellt.
Anna: Eine Kutsche -? Für heute Abend?.. Fährt die Landwehr per zu
Wagen ins Feld?
Agathe: sie haben noch ein Gelage irgendwo, er und etliche seiner
Kameraden von der Universität, eh sie abmarschieren.
Anna (seufzt).
Agathe: Nicht traurig sein, Anie! Er wird sicher zurückkommen. Wenns
Gott will, heil und gesund und am Ende gar mit einem Orden auf
der Brust.
Anna: Ich wollte, er bliebe daheim.
gathe: Da wär er nicht der Medardus, den Du lieb hast.
nna: Könnt er nicht auch in der Stadtmilitärischen Dienst versehen?
gathe: Dazu haben wir die Bürgermiliz.
Anna: Nicht die allein. Von jedem Bataillon bleiben fünfzig oder
mehr zurück in der Stadt.
gathe: Ja, die schwächlich sind oder marod.
könne: Nein, auch andre, ganz Gesunde und Kräftige, Zwischen manchen
hat das Los entscheiden müssen. Es wollten ja alle mit ins
Feld. Mit hats der Vater erzählt, er war heut vormittag zur
Parade auf dem Glacis.
r
kommen
rathe: Für Modardus aber hätte nichts besseres können als der
Krieg. Zu den Soldaten gehört er hin.
na: Warum gerade dorthin? Hat er nicht sehr wacker studiert in
diesen letzten Jahren?
Rache: Recht viel... Und alles durcheinander, wies so seine Art ist.
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