A240: Arbeiten über Schnitzler, Seite 143

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weis auf stellen wie die folgende:
Feder!“ Noch immer in irgend einem Winkel unsres Verstandes kauern diese
alten sterbensmueden Ideen... nur ein Pauch braucht uns anzuwehen aus die-
ser kindischen Welt, die wir alle verachten - und schon regt es sich
wieder in diesem Winkel... und diese alten Ideen werden wieder frech
und lebendig und jung...
"Nur die Schablons hasse ich und die alten Vorurteile", ruft Fedor an
andrer Stelle aus.“O, das sind keine Vorurteile“, entgegenet ihm Wandel,
worauf Bedor antwortet: "Cewiss, denn wir haben kein Recht ###verliches
zu strafen. Und ich finde es höchst anmassend von der Gesellschaft ein
Weib einfach darum, weil es wahr und natürlich liebte, mit gedankenloser
Verachtung aus ihrem Kreise auszuschliessen.
In diesem Tone wird durch den ganzen ersten Akt hindurch diskuttiert,
bis Schnitzler schliesslich seinen Berger zu Witte sagen laeset: "Geh,
spiel was, dass endlich die grausliche Rederei aufhoert.“
Im zweiten Akt tritt die "Hederei" ganz in den Hintergrund und im dritten
ist der Dialog ihrer ganz Herr geworden. Das Stueck endet ohne den in den
späteren Stücken angebrachten Rückblick, bietet also die umgekehrte Tach-
nik wie die letzteren.
In „Liebelei“ tritt der gewandte, im Anatol geuebte Dialog in einem lange-
ren Stueck in Erscheinung und wird mit wenig Unterbrechungen durchge-
fehrt bis zur letzten Szene des letzte Akts. Jn dieser Verzweiflungs +
szene scheitert er, trotz der meisterhaft aufgebauten Steigerung.
Theodor und Mizi neberbringen Christine die Nachricht vom Tode Fritzens
Ges. Wrke Bd I, Seite 137.- Seite 141 ff.