A240: Arbeiten über Schnitzler, Seite 147

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Es war ein Spedl. Was sollt es anders sein?
Was ist nicht spiel, das wir auf Erden treiben/
Und schien es noch so gross und tief zu sein.
Und Cyprian, der sich die Lehe zu Herzen nimmt, faellt in den Ton des Pa-
racelsus: "Doch was ich heut gesain, fuer alle Zeit
Soll's mich vor allzu grossem Stolze hueten.
Es war ein Spiel, doch fründ ich seinen Sinn
Und weiss, dass ich auf rechtem Wege bin.“
Im grünen KakadA“ wird die von Paracelsus ausgesprochene Idee in Hand-
lung umgesetzt. Das Spiel zwischen Wirklichkeit und Schein wird vorge-
fuhrt.Anspielungen auf die Idee kommen vor, verschwinden aber im Dialog,
sie erscheinen zufällig und unbeabsichtigt, wie die Details der ersten Ak-
te in den meisten Schnitzlerschen Stuecken.
"Schleier der Beatrice" sprechen die Personen in langen offenen und
verkappten Monologen,ueber sich, ueber ihre Beziehungen zu andern Perso-
nen und zu der Idee des Stücks. Und zwar geschieht dies nicht allein von
Filippo, dem Dichter, sondern auch von Bentivoglio, dem Herzog, dem solda-
ten.Filippo ist wieder ganz und gar der Anatol, der bedauert,dass er nicht
leichtsinnig sein kann und der diesem Redauern immer und immer Ausdruck
verleiht.
„ So einer moecht ich sein,
Der festen Schritts und lâchelnd vorwärts wandelt,
Derselbe aufsteht und zur Ruh sich legt,
Nicht heute Gott und morgen Affe ist,
Den, der heute seine Hochzeit feiert, neid ich,
Den Bentivoglio, der an jedem Tag