A240: Arbeiten über Schnitzler, Seite 159

Schlussbetrachtung.
Die vorliegende Arbeit ist, wie ich bereits erwahnt habe, keine schrieben als
eine abschliessende und deshalb auch nicht als abgeschlosene zu betrach-
ten. Aus dem soweit gesammelten material laest sich zunächst erkennen,
dass Schnitzlers Technik sich auf einer stetig in die Hoehe führenden
Linie entwickelt hat, dass selbst noch das letzte der in die Sammelaus-
gabe aufgenommenen Werke einen Tortschritt gegen das zweitletzte der
Werke bedeutet. Es stimmt was Lothar mit den folgenden Worten ueber
Schnitzlers Wachsen zu sagen hat:
"Schnitzler hat, seitdem er schafft, unaufhorlich an seinem Talent gear-
beitet.Sein Stoffgebiet aber, seine Weltanschauung,seine vorliebe fuer ge-
wisse Menschen und Thesen, seine Antipathien und Sympathien sind die glei-
chen gebleiben. Er hat seine Kunst nicht erwittert, wohl aber hat er sie
vertieft, er hat nicht neuß Kreise gezogen, ist aber in seinem Kreis ge-
wachsen und gross geworden.Er hat auch seine sehler beibehalten, so die
nachlassige Schreibart, die kenig klingende Sprache.“
Vor allem ist es der pialog, der bei Schnitzler eine ausserordentliche xxx
Erweiterung und Durchbildung erfahren hat, mit Bezug auf diesen Punkt
muss auch von einer Erwiterung der Schnitzlerschen Kunst gesprochen wer-
den. Die Bedeutung des Dialogs für die Schnitzlersche pramentschnik ist
so gross, dass sie eine besondere Untersuchung nach der Seite hin ver¬
langt. Wenn Lothar sagt, dass Schnitzlers Stoffgebøet, seine Weltanschauung
und seine Vorliebe fuer gewisse wenschen und Thesen dieselben geblieben
Rud. Lothar, Das moderne prama, seite 232